Haben doch viele der Fernwehgeplagten leider kein eigenes Meer vor der Tür, so sollte dies natürlich dann im Urlaub vorhanden sein. Und was liegt näher als sich in dem großen blauen Weiten mit Wassersport zu vergnügen - z.B. Surfen, Kiten oder auch Tauchen? "Scuba Diving", wie der Sport auf Englisch heisst, ist daher gerade bei Reisenden "in". Doch worauf sollte man bei seinem ersten Tauchschein, dem Open Water Diver Tauchkurs achten?
1. Wo machen
Die Auswahl ist riesig. Überall wo es Wasser gibt, kann auch quasi getaucht werden. Selbst in Deutschland gibt es in fast jeder Stadt eine Tauchschule. Sogar auf dem platten Land! Dass man hier nicht im Meer tauchen geht, sondern in Seen muß einem dabei klar sein. Das heißt dann also Stadt mit Badeshorts geht es mit mindestens zwei dicken Neoprenanzügen (doppelt hält, äääh wärmt besser) in das Wasser. Der Vorteil von den meisten heimischen Seen: eine meist super klare Sicht über viele Meter. Machst du deinen Tauchschein in Thailand, auf Koh Tao braucht es keinen Neopren-Anzug im Pipi-warmen Wasser :)
2. Welche Organisation
Es gibt mehrere Tauchorganisationen auf der Welt (PADI, SSI, CMAS,etc.). Im wesentlichen sind diese alle gleich. Jedoch ist die bekannteste Organisation "SSI "Scuba Schools International". Diese wurde in den sechziger Jahren von zwei Amis gegrüdet. Beide waren auch bereits begeisterte Taucher, jedoch mit der allgemeinen Tauchausbildung für Sporttaucher unzufrieden. Die meisten Tauchlehrer waren alte US Navy Kampftaucher. Verständlich, dass diese das Tauchen vielleicht nicht 100% pädagogisch wertvoll vermitteln konnten. Nun, diese beiden Kumpels nahmen sich eine Flasche Scotch und eine Nacht zum Pläne schmieden. Es funktionierte - heute ist SSI die Organisation, welche maßgeblich für Standards in der Tauchausbildung ist und auch Tauchschulen auf Einhaltung der Standards prüft. Eine wahre Geschichte - ansonsten passen Alkohol und Tauchen nicht unbedingt gut zusammen ;)
3. Welche Tauchschule
Der wohl wichtigste Punkt. Durch Tauchorganisationen wie PADI, welche die Schulen überwachen gibt es kaum schwarze Schafe unter den Tauchausbildern. Aber es gibt durchaus Qualitätsunterschiede. Ein guter Punkt um schnell heraus zu finden, ob das Tauchcenter auch wirklich an seine Kunden oder nur ans schnelle Geld denkt ist folgender. Fragt euren Ansprechpartner in der Tauchschule mal nach "Notfallsauerstoff". Und zwar sollte dieser an Bord des Tauchbootes (!) sein. Kommt man mit Sachen wie "befindet sich in der Tauchbasis", ist das zwar schön aber nicht optimal. Geht zur nächsten Basis, wo der Sauerstoff an Bord ist. Wie gesagt, dies ist nur ein Punkt um Qualität zu erkennen. Aber es ist ein guter und schneller Weg, statt erstmal zwei Stunden zu plaudern. Auch bietet nicht jede Tauchschule deine bevorzugte Sprache an.
4. Welchen Tauchkurs
Als Anfänger gibt es generell zwei Möglichkeiten in das Tauchen einzusteigen. Du kannst z.B. einen Schnuppertauchgang machen ("Discover Scuba Diving"). Hier lernst du an einem Tag die wichtigste Theorie kennen und gehst mit einem Tauchlehrer danach tauchen. Du erhälst jedoch keinen "Tauch-Führerschein", also Zertifizierung danach. Somit ist dies kein echter Tauchkurs.
Die andere Möglichkeit ist ein "Open Water Diver" Tauchkurs. Hier lernst du an 3,5 Tagen wirklich das Tauchen von der Pieke auf. Außerdem bist du danach berechtigt mit deiner Tauchlizenz in der ganzen Welt, mit jeder Tauchbasis abzutauchen.
5. Wieviel Geld
Geld spielt grade auf Reisen eine Rolle. Tauchen ist aber mitlerweile sehr erschwinglich geworden und je nachdem wo man den Schein macht zahlt man nur ca. 250 Euro - wie z.B. auf Koh Tao, in Thailand. Geht man nach Australien oder macht den Schein in Deutschland zahlt man ca. das vierfache. Viele Tauchschulen, welche diese Preise nehmen rechtfertigen dies damit eine bessere Ausbildung als z.B. Tauchschulen auf Koh Tao zu machen. Dies ist aber einfach nicht wahr. Tauchorganisationen wie PADI haben die Ausbildung genormt - diese ist also von den Inhalten auf der ganzen Welt komplett identisch.